Mein Jahr in Lettland
Montag, 6. Oktober 2014
Hier kommt gleich noch ein Beitrag, weil sich alle immer so für das Essen interessieren. Mich beschäftigen hier andere Dinge viel mehr, deswegen kam dieses Thema bisher zu kurz. Aber hier könnt ihr es lesen.
Vorweg: Es ist superlecker!
Am liebsten mag ich die verschiedenen Nachtischsorten: Eis !!!!!!!!!!!!!, ein Art Creme aus Cottagecheese und Sahne mit Zucker (manchmal bin ich davon überzeugt, es ist besser als das Eis) Bratapfel, Kürbiskompott mit saurer Sahne (überhaupt nicht mehlig), sowas ähnliches wie Apfelgriesbrei und Kuchen. Bestimmt habe ich irgendwas vergessen.
Zum Frühstück gibt es immer Grießbrei oder einen anderen Getreidebrei mit verschiedenen Marmeladensorten (ich bevorzuge Blaubeermarmelade, aber es gibt auch Apfel, Kürbis, Quitte, Johannisbeere, …), Brot mit Butter und Käse, manchmal Speck, und viel Gemüse: zur Zeit immer Tomaten und manchmal Gurkensalat. Jeder Gemüsesalat wird mit Sahne angerührt. Dazu gibt es Tee und Milch, manchmal Sirup und Kakao.
Zum Mittag gibt es meistens Kartoffeln, oft in einer Suppe, dazu Brot und Butter. Es steht aber immer noch anderes Zeug da: Käse, manchmal auch Kuchen und Salat. Oft gibt es gebratene Zuchini, gebratenen Kürbis und gebratene Zwiebeln und Fleisch. Vieles wird in Ei gebraten.
Zur Vesper (meistens um fünf, aber auch mal um vier oder um sechs) gibt es oft Kuchen oder Waffeln, aber hier kann es auch mal Bratkartoffeln und Pastetenschnitte geben. Warum lassen sich die Deutschen von der Regel einsperren, zum Kaffeetrinken etwas Süßes zu essen? Hier isst man einfach was man will.
Meistens isst man so um acht zum Abendbrot weniger als zur Vesper: Milchsuppe und/oder Schnitte, oft noch Reste vom Tag.
So genug vom Essen. Wir haben jetzt übrigens zwei Schränke in unserem Zimmer. Sie sind sehr geschmackvoll und es passt alles locker rein.

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Uebers Baumepflanzen und Kinder unterrichten
Dieses Wochenende waren wir bei der Schwester der Schulleiterin im Westen Lettlands (zwischen Küste und Riga) und haben dort in einem Waldstück Bäume gepflanzt. Dafür sind lauter Cousins und Cousinen von J. angereist, und noch mehr Verwandte. Ich habe da zugegebenermaßen echt nicht durchgesehen.
Jedenfalls sind wir am Freitagnachmittag mit J. als Fahrer, zwei Schülern, einer Schülerin, H., Paula und mir losgefahren.
Samstag früh konnten wir etwas länger schlafen. Die Erwachsenen sind aber sowieso erst mal wählen gegangen. Dann sind wir losgefahren.
Der zu bepflanzende Boden zwischen den vielen Waldflächen war sehr morastig, ohne die Gummistiefel aus der Schule wäre ich aufgeschmissen gewesen. In den vorbereiteten Rinnen stand das Wasser zuweilen kniehoch. Man musste also echt aufpassen, wo man hintritt und das man nicht ausrutscht. Die Frauen und Mädchen haben in der Regel spezielle Setzlingbehälter getragen und die Männer und Jungs haben mit Spaten Löcher gegraben. Dann haben wir ihnen die Setzlinge gegeben, damit sie sie einpflanzen. Da der Boden so feucht und schlammig war, brauchte man vielleicht ein bis drei Minuten für ein Bäumchen.



Natürlich wurde auch hier in der Mittagspause viel gegessen. Und zur Vesper.
Am Samstag waren wir ungefähr bis um fünf beschäftigt, dann sind wir auf einen Waldspielplatz gegangen, den ein Mann gebaut hat, der uns auch gezeigt hat, wie man die Setzlinge pflanzt. Außer ihm waren soweit ich weiß alle Leien. Mal sehen, was am Ende wirklich wächst. Auf dem Spielplatz gab es unter anderem Minigolf, Geduldsspiele, ein Baumhaus, eine Kapelle und eine Bowlingbahn. Alles aus Holz. Es war sehr sehr schön. Zwischen den Bäumen standen vereinzelt alte Eichen. Ich liebe Eichen! Trotzdem glaube ich, Paula war noch begeisterter als ich.
Wieder bei der Schwester angekommen, haben alle im Fernsehen die Wahlprognosen verfolgt.
Auch am Sonntag sind wir noch mal Pflanzen gegangen. Wir waren bis um fünf beschäftigt und sind erst nach sechs losgefahren. Nach um eins sind wir in der Schule angekommen. Zum Glück konnten Paula und ich heute ausnahmsweise länger schlafen.
Fazit: Es war anstrengend, aber ich fand es echt besser als unterrichten. Das lag natürlich vor allem daran, dass schönes Wetter war und ich als Frau nur die Bäume tragen und warten musste.

Das bringt mich zum Unterricht. Ich glaube ich habe mir jetzt weitestgehend ein Bild gemacht.
Es ist anstrengend. Aber es kann auch Spaß machen. Nur sind die Kinder hier wirklich nicht immer leicht. Ich weiß immer noch nicht ob ich später Lehramt studieren will, es gibt öfter mal Momente, wo ich denke ich sollte es lassen. Zumindest werde ich nicht Lehrerin für Fremdsprachen. Es fällt mir eh schwer Grammatik zu erklären. Aber ich bin zumindest langsam dabei einige winzige Fetzen lettisch zu verstehen. Das hilft zwar nicht beim erklären, aber die Kinder können einfache deutsche Sätze auf lettisch übersetzten und manchmal weiß ich dann, dass sie es kapiert haben.
Ich weiß manchmal echt nicht, wie ich mich verhalten soll. Ich fühle mich den Kindern vom Alter her einfach zu nahe. Aber das kann ich nicht ändern. Zum Glück sind die Kinder nicht nachtragend. Wenn sie im Unterricht sauer auf mich waren oder gebockt haben, dann hat das auf die restliche Zeit keinen Einfluss.
Jedenfalls lerne ich hier für’s Leben. Und auch wenn der zweite Teil nicht ganz so begeistert klang. Es geht mir immer noch wirklich gut. Was wäre denn das Leben, wenn es immer einfach wäre? Genau, langweilig.

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