Mein Jahr in Lettland
Dienstag, 14. Juli 2015
Das Tänzer-und Sängerfest, Abschied und Lindenblütentee
Ein wunderschöner Kurzurlaub in Riga und ein langer Abschied liegen hinter mir. Hella, unsere liebe, immer hilfsbereite, niemals faule und überaus musikalische Hella ist heute mit ihrer Familie von der Schule aus in Richtung nachhause losgefahren. Was soll ich dazu noch sagen, ich denke jeder kennt Abschiede. Ich glaube, ich habe noch nicht ganz begriffen, wie groß und folgenreich dieser war und vor allem noch sein wird.
Ich schreibe nicht so gern über traurige Dinge, wenn sie mich selbst und keine Figur meiner Fantasie betrifft, also werde ich über …
Es regnet gerade in STRÖMEN. Regen kann so beeindruckend sein. Und so laut!
Okay, darüber wollte ich aber eigentlich nicht schreiben, sondern über unsere Zeit in Riga. Es war nämlich das lettische Sänger- und Tänzerfest der Jugend und das war richtig toll!
Am Donnerstag, dem 1. Tag, den wir in Riga waren, hatten zwei kleine Jungs aus der Kalnaskola einen Tanzauftritt. Sie sind Söhne des Hausmeisters (der, mit den goldenen Händen) und so hatten wir die Möglichkeit, mit ihnen zum Botanischen Garten Rigas zu fahren und zuzuschauen. Wir sind gleich kostenlos in den Garten gekommen (es war gerade Keiner an der Kasse und so hat uns eine Mitarbeiterin des Gartens einfach durchgewinkt). Super, die Letten! Der Garten ist nicht groß und wenn ich mir erlauben darf das zu sagen, auch nichts Besonderes, aber sehr nett. Es gab einige Installationen, die wirklich schön waren. Hier ein paar Bilder vom Garten und den Tänzern.













An den anderen Tagen sind wir größtenteils in der Stadt rumgebummelt. Es gab einige kleine Veranstaltungen, die kostenlos waren, aber die Karten für die großen Konzerte waren alle schon lange ausverkauft. Man hat mir gesagt, man muss eine Stunde nach Verkaufsstart zugreifen. So haben wir Hella und Jete (die Tochter von Juta und Valdis) nicht bei ihrem Orchesterkonzert zuhören können und natürlich erst Recht nicht das große Tanzkonzert angesehen, bei dem die besten Tänzer Ornamente tanzen. Es war aber dennoch sehr schön. Paula und ich und manchmal auch Jete waren zusammen in Second-Hand-Läden shoppen, wir haben Geburtstagsgeschenke und Mitbringsel eingekauft, Eis gegessen, im Park gesessen...

Im Park:





An der Daugava. Am anderen Ufer sieht man die neue Nationalbibliothek.



Wir waren auch mit Jete bei ihrer zukünftigen Schule, in der sie ihr echt großes Musiktalent richtig ausleben können wird. Sie musste dort ein Formular ausfüllen, um ihren Lehrer auszuwählen. Sie darf sich ihren Lehrer auswählen! Cool, allerdings frage ich mich auch, wie das funktioniert.
Am Sonntag dann war die große Parade aller Festteilnehmer in Riga. Paula und ich haben nur zweieinhalb Stunden zugesehen, wie ein Verein oder eine Schule nach der anderen vorbeilief/ vorbeitanzte, dabei sang oder Instrumente spielte. Soweit ich weiß, sollte die ganze Parade vier Stunden dauern. Es war echt toll zuzusehen und zuzuhören. Gerade die verschiedenen traditionellen Trachten oder Neuinterpretationen von Trachten waren interessant. Ich habe leider keine Fotos machen können, aber auf dem Blog meiner Schwester wird es bald welche geben.
Paula und ich waren auch auf einem Kunsthandwerkermarkt, auf dem wir uns beide die gleichen Ringe gekauft haben. Das hat eine längere Geschichte: eigentlich hatten Hella, Paula und ich vor, uns nach diesem Jahr alle denselben Ring zu kaufen. In Lettland ist es nämlich Brauch, dass die ganze Klasse sich nach dem Schulabschluss denselben Ring kauft. Das fanden wir toll. Leider war Hella nicht mehr in Riga gewesen und wir wollten ihr keinen ohne sie kaufen, denn mit der Größe eines Ringes ist das ja so eine Sache.
Außerdem haben Paula und ich uns als Lettland- und Mittelalterfreunde jeder ein Paar der traditionellen ledernen lettischen Tanzschuhe gekauft. Bei dem Schuhmacherstand bekam man ein Paar für 16€, in den Touristenläden im Zentrum bezahlt man bis zu 37€, das ist schon krass.





Gestern sind wir dann mit dem Bus zurückgefahren und heute waren wir fleißig dabei Lindenblüten für Tee zu pflücken. Schon die letzten Tage wurden diverse Blüten und Blätter gepflückt und zum Trocknen ausgebreitet, wie z. B. Breitwegerich, Ringelblumen und Klee. Gestern hat Valdis mehrere Linden verschnitten und von den Ästen haben wir heute angefangen die Blüten zu pflücken. Stunde um Stunde, das geht ganz schön in den Rücken. Das will ich nächsten Sommer auch noch in Deutschland machen, zumindest Klee haben wir ja in Fülle. Außerdem, -fällt mir gerade ein- wird eine typisch lettische Suppe mit Sauerampfer gekocht, den haben wir ja auch zur Genüge in Herrnhut.
So, jetzt habt ihr ja gleich ein paar kleine Haushaltstipps :) Wer hätte gedacht, dass ich die mal geben könnte.

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Sonntag, 5. Juli 2015
Heu und was noch viel wichtiger ist: Kätzchen
In der letzten Woche wurde einige Tage lang Heu gemacht und wir haben einen Tag geholfen. Erst sind wir mit einigen Kindern im Anhänger des Traktors mit aufs Feld gefahren (cool, aber bei der Trockenheit flog einem so viel Sand vom Weg ins gesicht, dass ich die meiste Zeit die Augen geschlossen hatte), dort hat unser Hausmeister (er ist nicht nur Hausmeister, er ist viel mehr!) bereits mit dem anderen Traktor die Heuballen gemacht. Wir haben die Ballen dann zu kleinen Hügeln gestapelt und dann sind Andere mit dem zweiten Traktor übers Feld gefahren, um die Ballen in den Anhänger einzustapeln. Dann sind wir zur vielleicht eineinhalb km entfernten Scheune gefahren und dort wurde dann umgeladen. So haben wir an dem einen Tag von um vier bis halb elf gearbeitet. Zum Glück hatten wir unsere liebe Hella, die uns lecker Nudeln vorbeibrachte und des Abends noch mithalf. Die Scheune ist übrigens der alte brüderische Betsaal, der so gern gezeigt wird, wenn Gäste aus der Brüdergemeine da sind. In dem Betsaal lebt eine Katze mit ihren fünf Jungen. Paula ist ganz vernarrt in sie, wie man sehen kann. Diese Bilder habe ich am Tag drauf gemacht, als wir mit drei englischen Gästen einen Spaziergang machten.





Eigentlich war die Mama gar nicht so böse auf uns. Wir haben ihr ja auch von unseren Speckbrötchen und den Nudeln gegeben.











Seit kurzem haben wir junge Bullen, die später verkauft werden sollen. Sie leben bei dem Betsaal



Und auch zwei neue Ziegen, die später mal Milch geben sollen. Sie leben bei dem neuen Haus, das die Schule vor ein paar Monaten gekauft hat. (Man sieht das Grundstück auf den Bildern, die ich hinter die Musik von „Improvosation“ gelegt habe. Einfach mal unter „eigene Lieder und Texte“ gucken, oder auf Youtube: https://www.youtube.com/watch?v=IOvxaILR3GE



Gerade eben war Paula wieder bei der Scheune. Die kleinen Kätzchen sind weg. Da kann man sich ja denken was passiert ist.

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Montag, 29. Juni 2015
Sommer auf dem lettischen Lande
Gestern habe ich ein paar Bilder gemacht, von denen ihr hier ein paar sehen könnt.















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Letzte Aktualisierung: 2015.10.30, 05:34
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