Mein Jahr in Lettland
Montag, 30. März 2015
Seife, Pfannkuchen, Tischlieder und weniger Bücher als erwartet
An diesem Wochenende hatte unsere Mitfreiwillige H. von ihrer Organisation aus ein Seminar und wir waren eingeladen. Deswegen sind wir am Freitagmorgen erneut nach Riga gefahren.
Am Freitagnachmittag waren wir in einer Art Freizeitzentrum für ältere Leute, indem eine der Freiwilligen in Riga arbeitet. Das ganze verspätete Halbjahresseminar bestand vielleicht aus zwei Stunden Präsentation und Gespräch, sonst haben wir Gebäck gegessen und Kaffee getrunken, Seife gekocht (was Spaß gemacht hat) und Pfannkuchen gebacken (was auch Spaß gemacht hat). Bei dem Plinsenmachen standen so an die zehn Personen um einen kleinen Herd mit zwei Pfannen herum, aber es hat trotzdem Spaß gemacht. Der Eine oder Andere hat erfolgreich einen Plins im Wurf gewendet. Und das bei den ersten Versuchen. Keiner fiel zu Boden.
Nach dem (oder auch noch beim) Essen der Pfandkuchen wurde dann gesungen. Immer ein lettisches Tischlied und ein deutsches im Wechsel. Wir Freiwilligen wurden immer mutiger, bis wir „In einen Harung jung und stramm“ und sogar „Bolle reiste jüngst zu Pfingsten“ rausholten. Als wir genötigt wurden das zweitgenannte Lied auch zu übersetzen, zierte sich A. nicht lange und gab ehrlich die grobe Bedeutung wieder. Da sagten die versammelten Frauen vom Zentrum (größtenteils glaube ich Rentnerinnen), dass sie auch ein Lied haben, über einen Mann, der im Krieg stirbt. Darauf sagte A., dass „Bolle“ aber lustig sei. „Das Lied auch.“, war die selbstverständlich klingende Antwort. Was sind die Menschen doch für Leute.
Am Sonnabend haben wir dann eine schnelle Führung durch die vor einem halben Jahr im neuen Gebäude eröffnete Lettische Nationalbibliothek bekommen. In diesem Halbejahr hat dort die Lettische EU-Ratspräsidentschaft ihren Sitz, deswegen konnten wir nicht alles sehen. Zum Beispiel konnte man nicht von der Eingangshalle nach oben sehen, wo ich finde, dass es am beeindruckendsten ist. (Ich hatte von dort aus schon Mal ein Foto ziemlich am Anfang meiner Zeit hier gemacht.) Ich muss auch sagen, dass ich das Gebäude für eine Bibliothek zu weitläufig und ungemütlich fand. Alle Räume waren so groß und es waren nur sehr wenige Bücher zu sehen (existiert haben sicherlich viele), aber was echt toll ist: durch die verglasten Wände ist alles richtig hell, gutes Licht zu m Lesen.
Ansonsten haben wir mit immer wieder wechselnden Freiwilligen einen spontanen kleinen Filmabend gemacht, Pizza gegessen und „Stadt, Land, Fluss“ gespielt.
Und gestern sind wir wieder zur Schule gefahren und diesmal nicht gelaufen, weil es Schneeregen gab. Das ganze Wochenende hatte es nicht so schönes Wetter gegeben.
Jetzt freue ich mich auf Ostern, auch wenn ich nicht weiß, wie das hier ablaufen wird. Fragen dazu habe ich schon öfter gestellt, aber die Antworten bleiben kryptisch oder ohne wirkliche Aussage. Das liegt sicher auch an der Sprache. Wir werden sehen, ich lasse mich überraschen. Am Ostervorabend werden wir in Madonna in der Kapelle singen, das weiß ich schon.
Danke noch an die Familie, Brief und Paket kamen heute zeitgleich an.
Viele Grüße an euch und alle Freunde und Bekannte.

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Letzte Aktualisierung: 2015.10.30, 05:34
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